Mein Lieblingsmuseum – das STASI-Museum in Berlin

Museen – Geschichte, Kultur und Kunst

 Meine Frau und ich reisen viel und gerne. Insbesondere an unseren gemeinsamen Wochenenden begeben wir uns auf Städte-Trips in Deutschland und Europa. Die Metropolen und ihre Menschen, aber auch die Attraktionen und Museen begeistern uns immer wieder aufs Neue. In nahezu jeder Stadt ist eine Museumsbesuch Pflicht. Nicht, dass wir ausschließlich „einen auf Kultur machen“ – es gibt dabei eigentlich alles zu sehen, was uns einfach interessiert. Wenn ich von Freunden und der Familie gefragt werden, welches denn nun von den zahlreichen Museen mein absoluter Favorit ist, dann habe ich die Antwort schnell parat: Das STAS-Museum in Berlin.

Mein Lieblingsmuseum – das STASI-Museum in Berlin

Die Geschichte unserer Bundeshauptstadt Berlin hat mich von je her fasziniert. Das Leben in der einst geteilten Stadt aber auch die Menschen, die unter der SED-Diktatur leben und leiden mussten. Schon kurz nach der Gründung der DDR erschufen die Diktatoren das Ministerium für Staatssicherheit (MfS), das im Volksmund schnell in STASI umbenannt wurde. Die Institution war einzig und allein ein gigantischer Apparat, um den Machterhalt des totalitären Staates zu erhalten. Der uneingeschränkte, autoritäre letzte Herrscher des MfS war bis zum Ende der DDR Erich Mielke.

Im Laufe der Jahre haben wir wirklich viele Museen besucht. In Paris den „Louvre“, in Madrid das „Prado“ oder in Rom die „Galleria Borghese“, um nur einige zu benennen. Doch das Stasimuseum, insbesondere die Schaltzentrale im Haus 1, gelegen an der

Ruschestraße 103,
10365 Berlin-Lichterfelde,

übt auf mich eine einzigartige Anziehungskraft aus. Hier wird auf beeindruckende Art und Weise präsentiert, wie der SED-Staat so lange funktionieren konnte.

In der dritten Etage des Hauses 1 befinden sich Mielkes Diensträume, die sich weitestgehend noch in ihrem Ursprungszustand befinden.

Mehrere Telefone finden sich auf seinem großen Schreibtisch, die Einrichtung ist eher karg – aber keinesfalls abschreckend. Der übliche Kitsch, wie beispielhaft eine gestickte Kalaschnikow vom großen Bruder aus der damaligen UdSSR überreicht, ist Gott sei Dank verschwunden. Alle Ministerräume wurden nach Mielkes Wunsch gestaltet und sind seit 1961 nahezu unverändert. Die Dauerausstellung „Staatssicherheit in der SED-Diktatur“ klärt auf und informiert die Besucher über die Menschen, die ihr eigenes Volk bespitzelten und drangsalierten. Auch die Methoden, die bei der Verfolgung und Kontrolle der Bürger angewandt wurden, sind schon sehr beeindruckend und belegen die Widerwärtigkeit des Apparates.

Was unterscheidet das STASI-Museum von anderen Museen?

Ich werde oft gefragt, warum das STASI-Museum mein Lieblingsmuseum ist. Nun, ich denke, dass mich die deutsch-deutsche Geschichte fasziniert, die hier auf eindrucksvolle Weise die negative Seite (neben der Mauer natürlich) präsentiert wird. Hier wird schonungslos aufgedeckt, dass die Menschen in der DDR für die STASI nur Mittel zum Zweck waren. Wer konform mit dem Regime ging, konnte damit rechnen, nicht verfolgt zu werden. Andernfalls wurden Kritiker und Gegner bedenkenlos abserviert, für lange Jahre eingesperrt oder gar hingerichtet. All das wird in der Gedenkstätte offenkundig. Irgendwie war das aber schon komisch, denn, wenn wir die Ausstellung verlassen haben, beschlich uns schon ein beklemmendes Gefühl. Der Unterschied zu anderen Museen liegt vorrangig darin, dass hier Deutsche Geschichte beeindruckend und authentisch aufgearbeitet und präsentiert wird.

Öffnungszeiten und Eintrittspreise (Stand Juli 2019)

Die Dauerausstellung ist täglich das gesamte Jahr, außer an Heiligabend und Silvester, über geöffnet:

  • Mo-Fr: 10.00 – 18.00 Uhr
  • Sa und So: 11.00 – 18.00 Uhr
  • Feiertage: 11.00 – 18.00 Uhr

Öffentliche Führungen:Donnerstag bis Montag

Deutsch:          13.00 Uhr

Englisch:          15.00 Uhr

Eintrittspreise:

Erwachsene:                                                               8,00 €

Ermäßigt: (Senioren, Studenten, Auszubildende)          6,00 €

Schüler: (ab 12 Jahren)                                               3,00 €

Gruppenpreise ab 10 Personen (pro Person)

Erwachsene:                                                               6,00 €

Ermäßigt: (Senioren, Studenten, Auszubildende)          4,50 €

Schüler: (ab 12 Jahren)                                               2,50 €

Führungsentgelt pro Referent: (Dauer ca. 1,5 Stunden)

Erwachsene:                                                               45,00 € (zzgl. Eintritt)

Ermäßigt: (Senioren, Studenten, Auszubildende)          35,00 € (zzgl. Eintritt)

Schüler: (ab 12 Jahren)                                               25,00 € (zzgl. Eintritt)

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Audioguide: in Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Schwedisch oder Polnisch:

Leihgebühr:                                                                2,00 €

Anfragen an:

Stasimuseum/ASTAK e.V.,

Ruschestraße 103, Haus 1,

10365 Berlin,

info@stasimuseum.de

Telefon: 030 / 5536854,

Die Anregung über mein Lieblingsmuseum zu berichten kam über einen Aufruf zu einer Blogparade von diereiseule.com

An dieser Blogparade haben auch schon eine Vielzahl von Bloggern teilgenommen.
Wenn ihr weitere Tipps zu Lieblingsmuseen anderer Blogger lesen möchtet dann klickt euch einfach mal durch die folgende Liste durch.

 

  1. Mit Kind im Rucksack Mein allerliebstes Lieblingsmuseum in Deutschland ist das Hygiene Museum in Dresden,
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Weitere werden sicherlich noch folgen.

Grüße Lothar

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